Kirche, Gebäude und Einrichtungen

Die Ausstattung der Kirche

 

Marienkirche 1956

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Ausstattung der Kirche wird unter anderem berichtet:

Hochaltar, Seitenaltäre, Kanzel und Kommunionbank der neuen Kirche wurden in den Jahren 1900 - 1902 vom Bildhauer Heinrich Schweppenstedde in Wiedenbrück/Westfalen für rund 17.000 Mark hergestellt.

Das Triumphkreuz über der Kommunionbank ist ein Geschenk der Familie Theodor Neweling und zugleich eine Erinnerung an die Mission im Jahre 1901.

Bildhauer Mormann lieferte 1902 den Taufstein aus belgischem Granit, der mit einem reich verzierten, eichenen Deckel verschlossen ist.
Die Fenster des Kirchenneubaues wurden von der Firma Hertel und Lersch in Düsseldorf hergestellt, von denen die sieben Chorfenster eine gute Zusammenstellung der "Sieben Schmerzen Mariens" und die Fenster im Querschiff "Mariä Tempelgang" und "Mariä Krönung" darstellten.

In den Jahren 1906/1908 wurden auch die Bilder des neuen Kreuzweges vom Kunstmaler Eduard Goldkuhle in Wiedenbrück hergestellt.
Beachtenswert ist auch der Pietà-Altar der "Schmerzhaften Mutter", eine Arbeit des Bildhauers A. Mormann in Wiedenbrück. Die polychromierte Pietà-Gruppe mit Kreuz ist aus Lindenholz gefertigt und wurde der Pietà in der Pfarrkirche zu Riemke nachgebildet.

1925 wurden für das Langschiff unsrer Kirche anstelle der einfachen Fenster mit Buntverglasung vier neue Fenster bei dem Glasmaler Otto Peters in Paderborn bestellt, die der Kunstmaler Remmes in Köln a. Rh. Entworfen hat. Sie schlossen an die [oben erwähnten] Fenster im Querschiff an, welche "Mariä Tempelgang" und "Mariä Krönung" zeigten. Die sechs Fenster in den Seitenkapellen wurden 1927 in derselben Art wie die vier großen im Langschiff hergestellt. Leider sind alle Fenster den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer gefallen.

 

 

 

 

Pietá-Altar

 

 

 

 

 

 

Zur inneren Ausstattung der Kirche kann auch eine bei der Renovierung 1928 angebrachte hölzerner Wandverkleidung zählen:

Weil unsere Kirche ziemlich hoch auf dem Sockel steht, so dringt etwas Feuchtigkeit in den ganz unten liegenden Teilen des Mauerwerkes im Inneren durch und bewirkt Abbröckelung des Verputzes. Ein gemalter Teppich wurde deshalb wieder in den unteren Teilen schadhaft. Man hielt es deshalb für am besten, entsprechend dem Holzcharakter fast aller Ausstattungsstücke unserer Kirche Holztäfelung an den Wänden anzubringen. Der Dombaumeister Matern in Paderborn und der Dombaumeister Prof. Becker, Mainz, lieferten Entwürfe dazu. Der Entwurf des Prof. Becker, Mainz, fand allseitige Zustimmung und gelangte zur Ausführung.
Er lehnt sich eng an die übrige Holzausstattung der Kirche an, besonders an die Beichtstühle. Die Stationsbilder des Kreuzweges, die bisher in der ganzen Kirche hingen, wurden sämtlich im Querschiff untergebracht, um die Täfelung vor allem zwischen den Beichtstühlen zur Geltung zu bringen und eine unruhige Linienführung zu meiden. Mit den feinen Reliefbildern der Apostelköpfe zwischen den Beichtstühlen - darüber an den Wänden sind die Apostelkreuze - und den schön eingebauten Stationsbildern des Kreuzweges im Querschiff - unter den Stationsbildern sind sinnvolle geschnitzte Symbole - ist die Holzverkleidung ein Schmuck für die Kirche.

 

 

Schnitzbild "Geburt Christi" in der Krippendarstellung

 

 

 

Dieser Schmuck der Kirche fiel, wie die meisten anderen alten Ausstattungsstücke, nicht nur dem Zahn der Zeit, sondern auch dem Geist der Zeit zum Opfer. An älterer Ausstattung findet man heute noch das abgewandelte Triumphkreuz, zwei Apostelfiguren (Petrus und Paulus), den Kreuzweg, die ausdrucksvolle Pietà und ein Relief mit der Himmelfahrt Jesu, das vom alten Hochaltar von Heinrich Schweppenstedde/Wiedenbrück, 1901 - 1902, stammt. Über ein weiteres noch vorhandenes Schnitzbild vom alten Altar schreibt der Chronist:

Im Zusammenhang mit der Chor-Renovierung [1961] (Er ist klarer in der Linienführung und heller und festlicher in der Farbe. Der Altar, wuchtig und einfach, ist mit edlem Material, mit deutschem Marmor umkleidet.) ergab sich auch die Neugestaltung der Krippe. Vom alten Altaraufsatz war das im Material gut erhaltene Schnitzbild von der Geburt Christi vorhanden. Dieses, wie auch die Hirten- und Königsfiguren ließen wir durch einen hiesigen tüchtigen Meister dieses Fachs (Herrn Gorke) restaurieren. Nachsatz: Es hat wegen dieser an sich guten Änderung viel Ärger gegeben, da die vorige Krippe in viel Kleinarbeit hergestellt wurde und besonders auch dem Geschmack der Kinder entsprach.

Die heute vorhandenen Kirchenfenster wurden in den Jahren 1954 - 1956 als Ersatz für die während des Zweiten Weltkrieges zerstörten Fenster eingebaut. Die Entwürfe stammen von Walter Klocke aus Gelsenkirchen, die Ausführung nahm die Firma Peters, Paderborn, vor. Der Chronist lobt die Darstellung sehr.

Weitere neue Ausstattungsstücke erhielt die Kirche bei der letzten großen Renovierung 1975.

Vor Pfingsten [1975] konnte der Chorraum endgültig gestaltet werden. Der vom Bildhauer Baron aus Unna-Hemmerde entworfene und gestaltete Altar, sowie Sakramentshaus, Ambo, Taufbecken und Kerzenleuchter vervollständigen nun die innere Renovierung der Kirche. Das Missionskreuz hat im Chor seinen Platz gefunden. Die 12 Apostelkreuze sind im Chor sowie im Querschiff angebracht. Altar, Tabernakel und Sockel des Taufbeckens sind aus weißem, italienischen Marmor; Ambo, Kerzenleuchter sowie das Taufbecken sind aus Bronze. - Harmonie und freundliche Helle zeichnen die Gesamt-Renovierung aus.

Herr Hans-Joachim Wagener schreibt zum Altar in der Festschrift "100 Jahre St.-Marien-Gemeinde Herne-Baukau 1896-1996":
Ein großer Festtag war der 7. März (1976) mit der Weihe des Altares. Am Vorabend, nach der Meßfeier, wurden die Reliquien der hl. Mansuetus und Simplicius in die untere Seitenniesche getragen. Beide Heiligen waren Märtyrer der ersten christlichen Zeit. Vom hl. Simplicius wissen wir, dass er 304 in Rom unter Kaiser Diokletian mit seinen Geschwistern den Märtyrertod starb. - Am Sonntag war dann im Gottesdienst um 9.00 Uhr die Weihe des Altares mit Einmauerung der Reliquien im Sepulcrum vor der Eucharistiefeier.

 

Altarraum seit 1975

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Text dieser Seite von Herrn Georg Schumacher wurde in leicht bearbeiteter Form aus der Festschrift "100 Jahre St.-Marien-Gemeinde Herne-Baukau 1896-1996" entnommen.

Der blaue Text wurde entnommen aus:
Chronik Geschichte der Pfarrei Herne-Baukau (maschinenschriftliches Exemplar), Pfarrarchiv

Der grüne Text wurde entnommen aus:
Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung der St.-Marien-Kirche zu Herne in Westfalen am 23. Juli 1949