Sprache

Fundierte Sprachkenntnisse sind das Mittel zur Verständigung und Orientierung im neuen Umfeld und damit der Schlüssel zur Integration.

Ab dem Zeitpunkt der Anerkennung als Flüchtlinge besteht in der Regel ein Anspruch auf den Besuch eines Integrationskurses. Dieser setzt sich aus einem Sprach- und einem integrierten Orientierungskurs zusammen. Im Normalfall umfasst der Integrationskurs 660, in bestimmten Fällen sogar bis zu 960 Unterrichtsstunden.

Der Zugang zu einem Integrationskurs kann unterschiedlich erfolgen. Neben der Verpflichtung durch die Ausländerbehörde, kann auch der Träger von Sozialleistungen (z.B. das Jobcenter) zur Teilnahme verpflichten. Auch Menschen, die nicht mehr einen Flüchtlingsstatus haben (z.B. Eingebürgerte) können unter Umständen durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zur Teilnahme zugelassen werden.

Die Fachdienste für Integration und Migration können Ihnen Integrationskursträger vor Ort benennen. Insbesondere für neue Flüchtlinge spielen die Integration Points immer eine wichtigere Rolle. Bitte fragen Sie bei der Agentur für Arbeit in Ihrer Stadt nach den Kontaktdaten des Integration Points. Informationen rund um das Thema Integrationskurse finden Sie auf der Seite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge unter www.bamf.de/integrationskurs. Hier erfahren Sie mehr über Kursarten, Kosten, Träger vor Ort, Befreiungsvoraussetzungen, Formulare etc.

Von einer ganz besonderen Bedeutung sind Sprachkurse, die durch Ehrenamtliche, Gemeinden und Verbände organisiert und angeboten werden. Insbesondere Menschen, die noch keinen Anspruch auf einen Integrationskurs haben, kommen dafür in Frage und sind meistens sehr dankbar. Ohne Zweifel lohnt sich jede Investition auf diesem Sektor. Daher erfahren Anbieter von Maßnahmen, die der sprachlichen Integration dienen, die besondere Unterstützung des Flüchtlingsfonds.

Immer wieder werden Fortbildungsveranstaltungen für neue „Lehrkräfte“ bzw. an einem solchen Ehrenamt Interessierte angeboten. Bitte fragen Sie bei den Verbänden an Ihrem Wohnort nach. Hier lesen Sie den Erfahrungsbericht einer CKD-Referentin im Anschluss an einen solchen Workshop:

Kommunikation ist da A+O
Wertvolle Tipps in angenehmer Lernatmosphäre bekamen ehrenamtliche Sprachlehrer in einem Workshop der Caritas-Konferenzen (CKD) im Erzbistum Paderborn vermittelt. Z. B.

Ein positives Lernklima schaffen! Dies kann erreicht werden durch möglichst schnelles Einprägen und häufigem Ansprechen mit Namen, einer Sitzform (U), bei der sich alle wahrnehmen können und der Sorge um Verständnis füreinander, Geduld und Freude am Sprachelernen.

Sprachunterricht lebendig gestalten! Durch den Einsatz vieler Bilder und authentischer Materialien aus dem Alltag (Lebensmittel in Prospekten, Busfahrplan, Stadtplan, Zeitungen) und dem bewussten Wechsel von Sozialformen (Gruppen-, Partner-, Einzelarbeit) sowie dem Aufsuchen und Üben von eingeübten Dialogen an Alltagsorten (Läden, Markt, Friseur) können Lehrende für viel Abwechslung sorgen.

Alle Sinne ansprechen! Den neuen Stoff über das Hören hinaus auch über das Auge (Bilder, Tafelbilder), dem Fühlen, Riechen und Schmecken (Dinge mitbringen, den Unterrichtsraum verlassen, etwas zubereiten) gestalten.

Lernen braucht Zeit! Dafür müssen Lehrende Geduld aufbringen, in kleinen Schritten vorgehen, wiederholen und für alles (schreiben, sprechen, überlegen) viel Zeit einplanen. Hier gilt: Weniger ist mehr.

Maria Manuel