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Aktionstag der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE)

Caritasverband Castrop-Rauxel Zu diesem Anlass hatte der Caritasverband für die Stadt Castrop-Rauxel Bundestags- und Landtagsabgeordnete, den Bürgermeister sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der Kommune, Netzwerkspartner, Mitarbeitende und Ehrenamtliche des Caritasverbandes eingeladen. Der Einladung folgten unter anderem Frank Schwabe (MDB), Michael Breilmann (MDB), Lisa Kapteinat (MDL) sowie Bürgermeister Rajko Kravanja und die Beigeordnete Regina Kleff. Sie konnten auch die neuen Büroräume des Fachdienstes für Integration und Migration kennen lernen. Der hohe Beratungsbedarf in den Diensten hat den Umzug notwendig gemacht.

 

Anlass dieses Aktionstages waren die für den Bundeshaushalt 2024 geplanten Kürzungen im Bereich der Migration und Flucht in Höhe von 24 Millionen Euro. Vorständin Veronika Borghorst begrüßte die Gäste und stellte die Rahmenbedingungen für den Fortbestand des Fachdienstes dar. Der Caritasverband hält, neben dem Kommunalen Integrationsmanagement der Stadt, in Castrop-Rauxel die einzige Beratungsmöglichkeit für Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete vor. „Eine Kürzung oder der Wegfall der MBE-Stellenanteile hätte nicht nur massive Auswirkungen auf die Ratsuchenden, sondern auf unser gesamtes Gemeinwesen vor Ort – und das auf lange Zeit“, stellte Veronika Borghorst fest. Die durch die Bezirksregierung angekündigten Neuzuweisungen Geflüchteter aus den Notunterkünften des Landes würden zu einem steigenden Bedarf an Beratung und sozialpädagogischer Betreuung der Zugewanderten vor Ort führen.

 

Ergänzt wurden die Ausführungen durch Astrid Dähnke vom Fachdienst für Integration und Migration, die Einblicke in die aktuellen Beratungszahlen, die Bedarfe der hilfesuchenden Migrantinnen und Migranten und die integrativen Angebote der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte gab. „Es ist für uns unverständlich, warum gerade in Zeiten starker Zuwanderung und eines größer werdenden Fachkräftemangels die wichtigen Angebote für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten reduziert werden", erklärte Astrid Dähnke. Es sei der falsche Ansatz, bei diesen präventiven Angeboten zu sparen. Sie ermöglichten den Menschen mit Migrationshintergrund die Teilhabe an Bildung und am Arbeits- und Gesellschaftsleben. „Die geplanten Kürzungen in dem Bereich fallen in Zukunft auf die Gesellschaft zurück. Es entstehen höhere Kosten, weil zum Beispiel die mitgebrachten Fähigkeiten der Migrantinnen und Migranten nicht genutzt werden“, so Astrid Dähnke.

 

Inhaltlich bestand über die Parteien hinweg Einigkeit, dass die Beratungsangebote und ergänzenden Angebote des Fachdienstes wie zum Beispiel ehrenamtliche Sprachkurse, Begegnungs- und Informationsangebote, grundlegend für die Integration in die Gesellschaft sind. Ebenso war allen anwesenden Politikerinnen und Politikern bewusst, dass eine auskömmliche Refinanzierung der MBE und weitere Beratungsangebote im Migrationsbereich die Voraussetzung sind, um zum Beispiel in Hinblick auf den akuten Arbeitskräftemangel Tariflöhne bezahlen zu können. So lange Projekte wie bisher oftmals nur mit kurzer Laufzeit bewilligt werden, wird die Personalsuche aufgrund der Planungsunsicherheit zusätzlich erschwert. Wünschenswert wäre eine auf mehrere Jahre ausgelegte Projektförderung.

 

Caritasverband Castrop-Rauxel e.V.

Caritasverband Castrop-Rauxel e.V.

 

 

 

 

 

 

 

Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE)

Das bundesgeförderte Angebot MBE bietet seit 2005 professionelle sozialpädagogische Beratung für erwachsene Zugewanderte, unter anderen beim Zugang zu Bildung, der Erlangung eines Aufenthaltstitels, dem Erlernen der deutschen Sprache oder der Integration in den Arbeitsmarkt. Derzeit werden bundesweit 1.285 Beratungseinrichtungen mit 81,5 Millionen Euro gefördert. Eine im Haushaltsentwurf vorgesehene Kürzung auf 57,5 Millionen Euro wird zum Wegfall von mehr als 30 Prozent der Beratungskapazitäten führen. Statt der 557.000 Personen, vorrangig aus Syrien, der Ukraine, dem Irak und Afghanistan, die 2022 die notwendige Unterstützung auf ihrem Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe erhalten haben, könnten im Jahr 2024 dann lediglich 389.900 Menschen beraten werden.

 

Astrid Dähnke

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)

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