Meditationspfad Ge(h)meinsam

Der Meditationspfad nimmt Gestalt an

Die ersten zwei Station werden installiert

Ursprünglich waren für die sieben Stationen ausschließlich Blechtafeln aus Cortenstahl vorgesehen, weil sie sowohl zum Charakter der Kirche (die Außenwände sind mit Aluminiumblechen ­ - sog. „Alu-Welle“ - verkleidet) als auch zu der vom Stahl geprägten Region des Siegerlandes sehr gut passen. Im Verlauf der weiteren Planung zeigte sich jedoch, dass für einige Stationen andere Materialien und Stilformen besser geeignet waren; die Stationen sollten sich einerseits möglichst optimal in die Umgebung einpassen, aber andererseits auch dem Betrachter einen guten Zugang zur gewünschten inhaltlichen Aussage verschaffen.

Die inhaltliche Bedeutung der Stationen wurde mit Menschen aus der Gemeinde, aber auch mit den direkten Anwohnern diskutiert und besprochen. Daraus entwickelte sich dann letztendlich die jeweilige Installation mit der gewünschte Aussagekraft und Außenwirkung. Zusätzlich und zum besseren Verständnis sollte jede Station durch eine kleine Info-Tafel (wie inhaltlich nachfolgend beschrieben) erläutert werden.

Die erste Station – zugleich Eingangsbereich des Caritasweges - sollte den einladenden Charakter mit dem Satz „Du gehörst dazu“ besonders unterstreichen. Es soll Ausgegrenzten und Außen­seitern das Gefühl ver­mittelt werden, dass sie bei uns willkommen sind. Es ist ein Grundbedürfnis eines Menschen, zu einer Familie, zu einer Ge­mein­schaft zu gehören, eine Heimat zu haben. Draußen sein heißt, einsam sein. Jeder von uns – auch ich selbst – kann zu einem Außen­seiter werden: Der Ver­lust der Arbeit, eine schwere Krankheit, ein Unfall, als Frem­der in einer neuen Heimat ...

Die Installation besteht aus drei Baumstämmen, die symbolisch für die „Festverwurzelten“ und „Bodenständigen“ in einer Gemeinschaft stehen. Sie haben jedoch in ihrem Kreis Platz gelassen und Stühle aufgestellt und signalisieren: Setzt dich zu uns, komm in unseren Kreis, bei uns ist noch Platz.

Station 1: Du gehörst dazuFoto: Alfons Goris

Ein paar Schritte weiter erreicht man die zweite Station mit dem Titel „Ich rede gut über dich“. Der Meditationspfad steigt leicht an, so dass der Weg und der Blick nach oben gerichtet sind. Die Installation wurde daher nicht auf dem Boden aufgestellt, sondern in den Bäumen aufgehängt. Auf Baumscheiben liest man eingravierte Begriffe wie Respekt, Empathie, Achtung, Liebe …

Nachdem ich einem Menschen gesagt habe, dass er dazu gehört, folgt jetzt konsequent die Ansage in der zweiten Station, dass ich ihn achte, ihn schät­ze, auch wenn ich nicht immer seiner Meinung bin. Wir sind verschieden von den Anderen, jeder hat eine eigene Lebensgeschichte. Aber wir haben Respekt und Achtung voreinander, auch wenn der Andere nicht so ist wie wir, auch wenn wir ihn nicht immer verstehen.

Station 2: Ich rede gut über dichFoto: Alfons Goris